Teil 1: Welcher Welpe passt zu mir?
Es war ein Mittwoch, an dem ich Adele das erste Mal sah. Sie gehörte zu einem Wurf von neun kleinen Welpen. Fünf Welpen waren bereits vermittelt, als ich mir die anderen vier ansehen konnte. Das Schöne war, dass der Familie Mama und Papa gehörten. Sprich, ich konnte beide Elternteile sehen. Sie waren beides Parson Jack Russell, aber ohne Papiere und die Mutter war so klein, dass sie in meinen Augen eher wie ein Jack Russell aussieht.
Es gibt in vielen Ratgebern Tipps, wie man den passenden Hund erkennt. Er soll zum Beispiel sofort auf einen zugelaufen kommen oder einem hinter her laufen. Allerdings spalten sich da die Geister. Es kann nämlich entweder sein, dass der Welpe ein liebenswürdiger Hund ist, der gefallen möchte oder ein aufgewecktes, anspruchsvolles Kerlchen. Was sagt also das freudige Rumtollen wirklich aus? Das ist schwer. Man sollte auf sein Bauchgefühl hören. Ganz wichtig ist es natürlich, dass man niemals einen Hundekauf unterstützt der auf einen Parkplatz stattfindet und man auch so Leid es einem tut von krank aussehenden Hunden die Finger lässt. Kommt man in so dubiose Situationen ist es natürlich trotzdem ratsam Tierschutzvereine einzuschalten. Vielleicht können diese dann als Profis den Hunden helfen!
Also worauf achtet man:
- Ist der Hund aufgeweckt oder apathisch?
- Hat der Hund glänzendes Fell und saubere Ohren und Augen oder sieht er krank aus?
- Lässt der Hund sich auf den Rücken drehen oder wehrt er sich dagegen mit allen Mitteln?
Den Test würfe ich immer nur mit Absprache mit dem Züchter vornehmen. Der Welpe wird dafür auf dem Arm oder am Boden vorsichtig auf den Rücken gedreht und dabei ganz behutsam festgehalten und gemustert. Dieses Verhalten führen Hundemütter mit ihren Welpen regelmäßig aus. Wenn der Welpe Rebellion zeigt und wird hektisch wird und lässt sich auf keinen Fall festhalten, könnte ihm Unterordnung auch in der Erziehung später schwer fallen. Dies kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Je nachdem ob der Welpe sogar beißen will oder einfach nur die Flucht ergreift und ob er im Nachhinein angespannt mit erhobener Rute davon läuft oder nicht.
Ich kann aus der persönlichen Erfahrung sagen, dass ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen habe. Ich hatte schon Bilder der Welpen gesehen und fand Adele und einen der Brüder sehr süß. Hatte mich aber nicht festgelegt. Den Namen hatte sie übrigens schon. Es war ein A Wurf, also der erste Wurf ihrer Mutter und ich habe den Namen dann einfach beibehalten. Mit der Liebe zu einer bestimmten Sängerin hat das also nichts zu tun 😉 … Adele war als ich sie das erste Mal sah, im Gegensatz zu ihren drei Brüdern, völlig uninteressiert an mir. Während die drei neugierig auf einen zu kamen und sich ziemlich schnell bei dem Freund, mit dem ich da war, auf den Schoß legten, lehnte Adele meinen ersten Annäherungsversuch mit Schulterzucken ab. „Willst du an meiner Hand schnuppern?“, war quasi meine Frage, mit vorgestreckter Hand. „Nö… grad nicht!“, schien sie zu antworten und tappte gemütlich weiter.
Doch als die drei Rüden auf dem Schoß lagen, kam auch Adele und legte sich oben auf alle drei drauf. Sie war übrigens die Kleinste von allen. Als sie bemerkte, dass das ganze ein wenig ungemütlich war, wurde ich doch interessant. So krabbelte sie vorsichtig auf meinen Schoß und schlief auf einem meiner Beine ein. Sie rutschte schlafend zur Seite und ich schob sie behutsam zurück auf meinen Schoß. Vielleicht war es da schon um mich geschehen.
Als wir gehen mussten, setzte ich Adele zurück in den Auslauf und sie blieb als einzige von den Welpen in meiner Nähe und spielte mit einem Ball. Die Tochter sagte: „Ich glaub da hat sich schon jemand entschieden. Adele für dich.“ und der Vater hob sie noch einmal hoch und sagte zu Adele: „Verabschiede dich, Adele. Willst du noch ein Küsschen geben?“ und da schleckte Adele mir über die Wange, als hätte sie das verstanden. Und man weiß ja wie viel man in so Momente rein interpretiert. Aber Adele hatte es mir auch echt schwer gemacht. Auf der Rückfahrt war mir schon klar, dass ich mir die Shelties nicht mehr angucken werde…
6 Kommentare
isa
Toll 🙂 voll schön von eurer persönlichen Geschichte zu hören!!
Und gute Tipps!
Liebe Grüße, Isa
—-
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Dilina
Sehr schöner Artikel über den Hundeeinzug.
Irgendwie hört man ja immer auf sein Herz am Ende.
Denke das ist auch gut so. Aber die Tipps sollte man auch beherzigen
und niemals kranke Tiere auf nem Parkplatz kaufen!
Dilina
Kathi
=) Hallo!
Super Beitrag. Hat mir sehr gut gefallen. War bei mir und meinem Hund genau so.
Also gleich verliebt.
Kathi
Schnauzis
😀 Wir freuen uns pber so tolle Blogposts! Dein Hund ist auch soooo süß!
Würden sie auch gerne mal auf unserer Seite featuren. Melde dich doch gerne.
Weiter so.
Die Schnauzis 🙂 Wuuf Wuff
pinscher.lotte
Ich habe meine Zwergpinscherhündin Lotte am 1.7.2016 abgeholt und sie ebenfalls eine Woche vorher das erste Mal gesehen. Sie ist aus dem E-Wurf und hieß vorher Easy, was uns allerdings nicht so zugesagt hatte. Sie war schon 15 Wochen alt und die letzte der drei aus dem Wurf, die noch da waren. So mussten wir uns also gar nicht selber entscheiden. Lotte hat es glaube ich sehr gut getan, bis zu ihrem 4. Lebensmonat im Hunderudel zu leben. Sie hatte natürlich als Jüngste am wenigsten zu sagen und war trotzdem neben der ältesten die ruhigste von allen. Während alle anderen bellend in den Garten zum Tauben Jagen gerannt sind, blieb Lotte einfach auf der Decke liegen. Ich muss allerdings auch sagen, dass es bei uns nicht Liebe auf den ersten Blick war. Bis auf 1-2x kurz auf meinem Schoß, war ich uninteressant für klein Lotte und auch die ersten 2 Wochen waren sehr hart. Ich hatte die erste Nacht starke Zweifel, ob ich das alles schaffen würde, doch heute haben wir schon so viel zusammen erreicht und in 3 Wochen sind wir bereits 1 Jahr ein Team!
DoggyAdele
🙂 Ja manchmal ist es gut nicht die aufgewecktesten Welpen zu nehmen. Adele war auch erst nicht an uns interessiert und kam erst nach einiger Zeit. Sie war auch nicht die aktivste, aber das ist ganz gut bei einem Jack Russel 😉 die sind ja eh immer aktiv. Zweifel hatte ich erst auch 🙂 das zeigt dass man sich der Verantwortung bewusst ist. Schön dass ihr jetzt so ein Team seid. Das sind wir auch und ich will sie nie mehr missen. 🙂
Liebe Grüße, Lina