Das Grundkommando “ Sitz “ beibringen
Ich habe mir überlegt, euch zu zeigen, wie man seinem Hund die Grundkommandos und einige lustige Tricks beibringt. Wir fangen mit dem Kommando an, was Adele als erstes gelernt hat. Die meisten fangen damit an. Es ist das Grundkommando „Sitz“. Für alle Kommandos und Tricks gilt bei uns: wir üben mit leckerem Trockenfutter oder Möhrenstückchen! Denn sie liebt Möhren und es ist nicht schlimm, wenn sie bei einer Trainingseinheit viele Stückchen bekommt. Bei Leckerlis die wohlmöglich noch Zucker enthalten sieht das leider anders aus. Nun geht es mit dem ersten Kommando los… „Mach Sitz!“
Das „Sitz“ beibringen
Sage „Sitz“ und halte deinem Hund ein Leckerli dicht über den Kopf – so nah, dass der Hund nicht dran kommt, aber auch nicht Männchen machen oder gar springen muss – und führe es nun über Richtung Rücken. Du wirkt merken, dass der Hund sich langsam mit den Hinterpfoten setzen wird um das Leckerli noch im Blick behalten zu können. Falls dein Hund es nicht sofort macht. Einfach Geduld haben. Das ist nicht schlimm. Wenn er stattdessen rückwärts geht oder sich dreht, muss das Leckerli vielleicht noch ein bisschen näher über den Kopf Richtung Rücken geführt werden. So dass dem Hund das hinsetzen als beste Möglichkeit zum erreichen des Leckerlis erscheint. Bei manchen Hunden funktioniert das aber ziemlich schnell.
Die Verknüpfung schaffen
Für das automatische Hinsetzen gibt es dann sofort das Leckerli als Belohnung. Dabei kann man nochmal das Wort „Sitz“ sagen. So das die Verknüpfung zwischen dem Wort, der Ausführung des Kommandos und dem Leckerli sofort besteht. Das schafft eine positive Konditionierung. Sprich, der Hund wird versuchen diese Verbindung immer wieder herzustellen, damit er das Leckerli dafür als Belohnung erhält. Die meisten Hunde verstehen diesen Aufbau also sehr schnell und setzen sich meist schon nach kurzer Zeit erwartungsvoll vor ihren Menschen. Erst wenn das Kommando richtig sitzt und sehr oft richtig ausgeführt wurde, kann man das Leckerli manchmal weg lassen. Der Hund wird das Kommando trotzdem noch aufführen, denn er erhofft sich immer mal wieder ein Leckerli zu erhalten. Wer möchte kann nun noch ein Handzeichen und ein Lösewort einführen.
Das Handzeichen beibringen
Nun hat der Hund das Hörzeichen „Sitz“ erlernt und der Hund setzt sich allein dadurch dass er das Wort hört. In Zukunft zeigt man dieses Handzeichen immer gleichzeitig zum Hörzeichen „Sitz!“. Nun stellt der Hund wieder eine Verbindung her. So kann man langsam das Hörzeichen weglassen und nur das Handzeichen zeigen. Setzt der Hund sich daraufhin, wird er ausgiebig gelobt.
Im Alltag alternativ üben
Da Welpen sich sehr oft am Tag von selbst hinsetzen, kann man das „Sitz“ so auch im Alltag beibringen. So kann der Welpe, wenn man zeitgleich „Sitz“ sagt und ihm ein Leckerli gibt, verstehen was mit „Sitz“ gemeint ist. Das hat einen guten Lerneffekt, da der Hund das Kommando unabhängig von der Körpersprache des Menschen erlernt und auch unabhängig von seiner Position zum Menschen. Es ist also ein selbstständigeres Lernen, was allerdings länger dauern kann, falls man es nicht mit Lerneinheiten unterstützt.
Kein Druck aufbauen
Wichtig ist es Hunde nie in das „Sitz“ zu drücken! Das erzeugt automatischen Widerstand und ist äußerst negativ für einen Lernerfolg. Der Hund könnte versuchen sich zu entziehen oder zu beschwichtigen, wenn er das Kommando in Zukunft hört. Man sollte ebenfalls nicht lauter werden, wenn der Hund das Kommando nicht ausführt. Hunde spüren unsere Stimmung sehr gut und auch mit verbalem Nachdruck in den Aufforderungen könnte der Hund in Zukunft sonst negatives verbinden und sich dem aus Angst eher entziehen. Die Stimme bleibt also gleichbleibend freundlich. Beim Lob kann die Stimme gerne noch höher gehen, damit sie sich deutlich als ein freudiges Lob absetzt!
Eine kleine Denkhilfe mit dem Finger
In Ordnung ist allerdings den Hund anzutippen. Hat der Hund also das Kommando schon mal erfolgreich ausgeführt, kann man ihn durch ein Tippen auf den hinteren Rücken eine Denkhilfe geben. Viele Hunde setzen sich dadurch hin. Das geht allerdings erst, wenn der Hund das Kommando schon mal ausgeführt hat. Sonst wird er vermutlich mit dem Blick der Hand folgen, die ihn antippt. Vielleicht gibt es da ja was interessantes zu sehen. 😉
Den Clicker zur Hilfe nehmen
Anderenfalls kann man dem Hund das Clickern beibringen, da man in dem Fall nicht auf die Stimme angewiesen ist und der Ton immer gleichbleibend ist. Auch das erzeugt sehr häufig gute und schnelle Lernerfolge beim Hund, weil es ein eindeutiges präzises Signal ist. Auch hier kann man, nach erfolgreichem Erlernen des Clickern (Ein Blogeintrag dazu folgt) die anderen Lernmethoden der Trainingseinheit oder des Lernen im Alltag anwenden. Statt Lob gibt es den Clicker Ton!
Das Lösewort
Hat der Hund sich hingesetzt und das erste Leckerli bekommen und sitzt beim fressen, vermittle ihm, dass es sich lohnt, sitzen zu bleiben. Gibt dafür nach einer weiteren Sekunde wieder ein Leckerli. Für die ersten Trainingseinheiten reicht es, wenn der Welpe 5 bis 10 Sekunden aufmerksam sitzen bleibt. Anschließend sagt man das Lösewort und animiert den Welpen zeitgleich aufzustehen. Das Aufstehen schafft so sofort die Verknüpfung zum Lösewort. Die Dauer der Kommandoausführung bis zum lösen kann jetzt langsam gesteigert werden.
Die tollen Fotos von Adele hat übrigens der talentierte Fotograf Oliver Wagner (http://oli-wagner-fotografie.de) gemacht. Schaut doch mal bei ihm vorbei. Es lohnt sich!